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Pyrenäen 2007

Der Sausewind Bus.

Es war schon lange mein Traum: Einmal die Wildnis der Pyrenäen zu erfahren. Im September war es soweit. Am 11.09. stieg ich in Dortmund in den Reisebus der Firma Sausewind, die, wie auch die Firma Natours, das Bike & Bus Angebot ins europäische Ausland bietet. Die Fahrt kostet von Deutschland nach Spanien (Figueres) hin und zurück 195,- €, natürlich incl. Gepäcktransport. Für den Tarif kann man nicht selber mit dem PKW anreisen. Der Bus war bequem, da mit weniger Sitzreihen ausgestattet als normal. So vergrößerte sich der Platz für die Beine. Das Bike war derweil sicher im Anhänger verstaut.

Die Küste am Cap de Creus

 

 

 

 

 

Am 12.09. um 11.00 Uhr waren wir dann in St. Pere Pescadore, einem kleinen Ort in der Nähe von Figueres. Strahlender Sonnenschein, 30 Grad C und das blaue Meer luden zum Baden ein. Aber ich wollte ja die Berge und so ging es gleich an der Küste lang zum Cap de Creus, dem östlichsten Punkt der Pyrenäen, also dort wo sie im Meer versinken. Die Fahrt an der Küste zeigt noch einmal deutlich wie schrecklich es auch sein kann: Beton wohin man schaut, riesige Hotelanlagen. Anderseits: Die, die hier Urlaub machen, stören oben in den Bergen nicht!

Das Exped Vela I Extrem

Vom Cap de Creus aus ging es am nächsten Tag nach Massanet de Cabrenys. Auf dem dortigen Campingplatz war ich der einzige Gast, die Saison ist im September schon zu Ende. Rund um Massanet de Cabrenys sind die Berge noch nicht so hoch (max. 1443 m am El Moixer) aber dafür gibt es dort ausgeschilderte MTB-Routen vom Allerfeinsten. Hätte ich nicht besser aussuchen können! Die Routen sind in vier Schwierigkeitsgrade eingeteilt und bieten wirklich Fahrspaß für jeden, die Ausschilderung ist vorbildlich. Vom sandig / steinigen Fahrweg bis zum verblockten Trail ist alles dabei. Das reicht locker für eine ganze Woche feinstes Rollen.

Val de Camprodon

 

 

 

Aber ich wollte ja weiter und höher. Also ging es weiter erst nach Frankreich hinüber und wieder zurück nach Spanien, nach Camprodon. Super schön! Und dann kam die Fahrt vom Val de Camprodon in das Val de Ribes. 34 KM in 5 Stunden! Stellenweise war das beladene Bike nur schwer zu schieben, bei dem Zustand der Wege und 25 % Steigung! Aber die Landschaft entschädigt für alles. Und auch hier beste Ausschilderung der Wege, zumeist aber für Wanderer. Selbst wenn auf den Wanderwegweisern noch Fahrradsymbole sind, sollte man auf einiges gefasst sein. Auch auf diesen Strecken ist das Fahren mit Gepäck teilweise unmöglich.

Nun ging es ins Val de Nuria, diesmal mit der Zahnradbahn rauf und zu Fuß wieder runter. Ein absolutes Muss!
Oben im Val de Nuria eine Kirche, Kapelle, Erimitage ... und ein Hotel, ein Souvenirladen und Liftanlagen für die Skifahrer. Aber eine traumhafte Natur. Und der Weg runter ... ich könnte zum Wanderfreak werden.
Mal im Ernst: In den Pyrenäen wandern, das muss auch toll sein.

In der Nacht am Fuße des Val de Nuria erwischte mich dann ein Unwetter, dass ich dachte mein Zelt fliegt oder schwimmt weg. Neben meiner Isomatte sah ich den Zeltboden in Wellenbewegungen, so stark war die Strömung des Wassers auf meinem Stellplatz. Und doch ... alles blieb dicht (okay, ein paar Tropfen an einer Naht). Qualität zahlt sich halt aus.

Ich habe ein Exped Vela I , leicht, aber klein und minimalistisch.

Und der nächste Tag: die Sonne schien wieder, nachts kalt (ca. 5 Grad C) und tagsüber bis 27 Grad C. Und Sonne satt, so macht biken Spaß.

 

Und jetzt ... jetzt sitz ich hier, der Regen prasselt kalt ans Fenster und ich denke voller Sehnsucht zurück an diese wunderschönen Tage in den Pyrenäen. Ein phantastische Natur und ganz viel Ruhe.

Ich glaub ich fahr da wieder hin!

Weitere Fotos gibt es hier in meinem Webalbum.