Bike-Sport-Lippe e.V. Home

Transalp 2010

Ein besonderes Urlaubsvergnügen gönnten sich vier BSL’er, nämlich Diana Mischel, Tanja Köster, Detlef „Detti“ Wehrmann und Stefan „Stevie“ Klöpping. Dazu gesellten sich noch 7 weitere befreundete Biker aus Lippe. Es stand eine Alpenüberquerung in sechs Etappen vom österreichischen Plansee bis zum Comer See in Norditalien an. Für die Route, die Unterkünfte und den Gepäcktransport hatten sich insgesamt 24 Fahrerinnen und Fahrer dem Veranstalter Alpenevent  anvertraut, mit dem viele schon gute Erfahrungen gemacht hatten. Da es sich um eine Variotour handelte, wurden Gruppen in 3 Levels angeboten.

1.Tag. Plansee - Warth

Zwischen Start am Plansee in der Nähe von Füssen und dem ersten Etappenort Warth im Lechtal mussten ca. 88 wunderschöne Kilometer und 1600 Höhenmeter überwunden werden. Bei Königswetter nahmen Detti, Frank, Jürgen, Jürgen und ich die schwere Route, Diana, Tanja, Helma die mittlere und Claudia, Andre und Klaus die leichte Tour unter die Stollenreifen. Der erste Aufstieg ließ nicht lange auf sich warten und führte zur Kögele-Hütte. Hier konnten Schuhe und Socken zum Trocknen ausgezogen werden, da in der Auffahrt eine Brücke weggespült war und nur der Weg durch den reißenden Bach übrigblieb. Für die Abfahrt ins Namlostal stärkten wir uns mit Cappuccino. Diese zeigte auch schon erste Anzeichen für das Motto dieser Transalp: „Trails, Trails, Trails“. Weiter ins Lechtal hinauf bis Warth führten Singletrails und zum Schluss Straße.                                             mehr...

2.Tag. Warth - Ischgl

Der zweite Tag führte weiter hoch ins Lechtal über Lech zum Spullersee. Dort war die Weiterfahrt gesperrt, da auch hier wegen Regen der Trail weggespült war. Über den Formarinsee konnte dann die Fahrt bis zur Freiburger Hütte fortgesetzt werden. Ein Traumtrail führte uns ins Tal und gleich wieder hoch über den Kristbergsattel ins malerische Silbertal. Vorher stärkten wir uns in einer Hütte mit Riesenportionen Kaiserschmarn und Cappuccino. Es ging dann gottseidank flach am Berg entlang, dann hinab ins Silbertal. An der Hütte im Tal kurze Pause vor dem langen Aufstieg, teils mit Schiebepassagen, zur Heilbronner Hütte auf 2308 m. Im Nacken Gewitterwolken, die auf uns zustürmten. Zur Passhöhe haben wir es nicht mehr trocken geschafft. Die Abfahrt fiel dann komplett ins Wasser. Erst begleitete uns Nebel, nach einer Teepause an der Alpe Verbella dann Regen bis Ischgl. Das Etappenziel Ischgl erreichten nach 100 km und 3000 hm.        mehr...

3.Tag: Ischgl - S-charl

Der dritte Tag sollte die Königsetappe werden, das Idjoch auf knapp 2900m fiel jedoch dem Schnee zum Opfer, welcher sich über Nacht auf die Berge legte und die Auffahrt sinnlos machte. Der Aufstieg auf das Dach der Tour zum 2608 m hohen Fimberpass lag aber noch zwischen den Bikern und der schwierigsten Abfahrt, die ich bis dahin gefahren war. Die letzten 200 Hm zum Pass mussten die Bikes sogar getragen werden. Vorher wärmten wir uns in der Heidelberger Hütte auf. Loser, nasser Schotter, verblockte Trailabschnitte bildeten den ersten Teil der technisch schweren Abfahrt ins Inntal. Dann ging es im Wald auf Wurzeltrail mit verblockten Passagen, glatte Hängebrücken bis ins Tal nach Scoul. Der letzte Aufstieg des Tages mit etwa 500 Hm zog sich lang hin und alle waren froh, nach etwa 50 km das zum Ziel S-charl erreicht zu haben. mehr...

4.Tag: S-charl - Arnoga

Im schweizerischen S-charl, einem kleinen, verträumten Bergnest, starteten alle zum vierten Mal hinauf über die Alp Astras auf den Passo Costainas in 2250 m Höhe. Die Auffahrt, die sich eher gemütlich zeigte, folgte eine so geile Abfahrt, dass vor Freude sogar meine Bremse heißlief und vorübergehend keine Wirkung zeigte. Die nächste Auffahrt führte uns durch das Val Mora zur gleichnamigen Alp. Dort folgten wir einem bekannten flowigen Singletrail tendenziell bergab immer am Fluss entlang bis zum Lago di San Giacomo. Die schwere Gruppe machte noch einen Abstecher über die Alpisella nach Livingno, bei dem sie nochmal 700 Hm auf das Höhenmeterkonto einkurbelten. Am dortigen Bikepark stärkten wir uns mit Leckereien wie Pizza oder Spaghetti. Aus dem Tal heraus fuhren wir dann nach einstimmigen Beschluss auf Straße hoch. Auf dem Pass wieder in einen flowigen Singletrail, dann in ein enges Tal hinein mit schweren Passagen aufwärts bis zur Alpe Trela. Ein letzter Cappucino bevor wir zum Passo Trela hochschieben mussten. Eine mit tollen Aussichten gespickte Abfahrt führte uns schließlich auf eine alte Bahnstrecke, auf der wir das 85 km entfernte Ziel in Arnoga im Val Viola erreichten. mehr...

5.Tag: Arnoga - Le Prese

50 km und 1300 hm konnte mit den Bikern am fünften Tag nur ein Lächeln abgewinnen. Dafür sollten es die Abfahrten aber in sich haben. Technisch schwere Passagen ließen die Biker nicht vor dem späten Nachmittag im schweizerischen Le Prese eintrudeln. Los ging es hinauf zum Passo Viola auf 2460m mit super Aussichten auf die Bergwelt ringsum. Die Abfahrt lässt das Herz jedes Kneippfreundes höher schlagen. Viel Wasser auf den Almwiesen und im Trail gestalteten die Abfahrt zur Schlammschlacht. Zwischendrin in toller Kulisse Pause auf einer Hütte. In Sfazu stiegen wir zur Auffahrt auf den 2330m hohen Passo Bernina ein, den wir auf der Straße fahren (leider viel Verkehr). Oben noch um den See herum, ein kurzer Gegenanstieg, um in der überfüllten Alpe Grüm lecker zu essen. In weiser Voraussicht hatten unsere Guides Plätze vorbestellt. Nach der Stärkung folgte ein Traumtrail ins Tal bis Poschiavo. Zwölf Kilometer (in Zahlen 12) feinster Trail, mit allem was das Bikerherz begehrt. Das Lächeln auf den Gesichtern der Biker war noch am Abend in der Albergo Sport, unserem Etappenziel, zu sehen. mehr...

6.Tag: Le Prese - Comer See

Der letzte Tag hatte eine Überraschung parat. Es ging mit der rhätischen Bahn wieder auf den 2330 m hohen Berninapass zur Ozpizio Bernina. Die Auffahrt wurde ein besonderes Erlebnis, immer wieder tolle Ausblicke auf die Bahnstrecke und in das malerische Tal, aus dem wir gestartet waren. Oben fanden wir uns in unseren Gruppen zusammen und starteten zur längsten Abfahrt der gesamten Tour. Erst konnten wir noch einen kurzen Blick auf Ralf Näf mit unbekannter Begleitung werfen. Dann stürmten wir selbst ca. 15km Wegerl in atemberaubender Kulisse bis Pontresina. Immer wieder luden Ausblicke auf den Morteratschgletscher zum Halten ein. Auf tollen Radwegen vorbei an St. Moritz. Dort hatten wir (schwere Gruppe) noch einen Extraanstieg zur Alp da Staz zu bewältigen. Nach der Rampe mit etwa 250hm super Trail nach Sils. In einer Hütte trafen wir die anderen Gruppen, die sich schon an den hiesigen Spezialitäten versuchten. Wir machten ebenfalls Pause, bevor wir weiter zum Malujapass rollten, den wir auf Straße hinab flogen. Das 115 km entfernte Ziel in Gravedona am Comersee erreichten wir über alte, ruppige Militärstraßen und zum Schluss hieß es ausrollen auf gut ausgebauten Radwegen und Straße. Insgesamt hatten wir 1000 hm Aufstieg und 2900hm Abstieg.                                                                                                 mehr...

Die Tour wurde mit obligatorischem Bad im See und anschließender Party beendet. Es bleiben unvergessliche Eindrücke und Bilder zurück mit der Zuversicht, dass es nicht der letzte Alpencross war.