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EuroEyes Cyclassics 2016 – oder alles kommt anders

Letztes Jahr standen die cyclassics noch mit dem Team Alpecin auf dem Plan.

Unter deren Organisation hatten wir den Vorzug aus dem Startblock der VIP´s zu starten.

Heißt: vor dem Startblock A starten, sich einholen lassen und sich einer schnellen Traube von Rennradlern anschließen und bis zum Ziel „lutschen“. Das alles in einer Zeit von 2:36 h.

Dieses Jahr sollte dann alles anders werden. Eigentlich hatte ich die cyclassics dieses Jahr überhaupt nicht auf dem Programm. Schuld am Startplatz war ein leichtfertiges like bei facebook, wo ein Platz zur Verlosung stand. Prompt hatte ich Glück und die Karte war also gesichert.

Magengrummeln bereitete mir nur der Termin, denn genau an dem Tag fand ja auch unser Heimrennen vom BSL (3h von Detmold) statt. Irgendwie konnte ich mich nicht recht entscheiden, da mir das Rennen in Detmold bisher immer viel Spaß gemacht hat.

Also stellte ich mir ein Kriterium zurecht. Bei gutem Wetter ab nach Hamburg, ansonsten das MTB quälen. Der Wetterbericht sagte sonnige Verhältnisse für den 21.08. voraus. Die Entscheidung war gefallen, wenn auch wehmütig. Samstag vor dem Rennen hat mein Alpecin – Kollege Torsten meine Unterlagen mit abgeholt und schrieb mir dann per WA: „So du Lusche...hast Startblock O.... Startzeit 9.15 etwa.

Na klar dachte ich, Torsten und sein nordischer Humor. Geglaubt habe ich ihm es erst als er mir ein Bild von der Startnummer geschickt hat. Da fiel urplötzlich die Stimmung und ich erinnerte mich wieder an das Rennen in Detmold, doch MTB am Wochenende?

Gerechnet habe ich mit Startblock  B. Der Block O ist der LETZTE Startblock der Veranstaltung!! Das konnte ja was werden, ich sah mich schon als glattrasierter Lycra Heißsporn inmitten verkleideter Bärenfellradler und was es sonst noch so an Spaßradlern gibt. Im Ziel mit einem 25er Schnitt eingetrudelt.

Ich hatte noch die Hoffnung vor Ort meine Karriere zu regeln ;-)

Also wird das Ding durchgezogen!

Sonntag um halb vier in der Früh aus dem Bett gequält um eine Stunde später mit meiner Frau als Begleiterin in Richtung Hamburg zu starten.

Corinna ging dann zum Fischmarkt und ich rollte Richtung Startbereich.

Zu regeln gab es wegen der Startaufstellung dann auch nichts mehr, war ja auch eigentlich klar. Bei der Startaufstellung sah ich dann gestählte, rasierte, alte, junge, mit Turnschuhen, Alu oder Carbon, viele Haare, gestyltes Teamoutfit....alles war vertreten. Die Auflösung kam dann von meinem Nachbarn in Reihe 1: Aus Block O starten alle Spät/Nachmelder, ich hatte mich nur zu spät angemeldet!! Ich Idiot..

Um 9.20 Uhr ging es dann los. Bis kurz vor der Köhlbrandbrücke hat sich dann auch eine Gruppe gefunden, die zügig unterwegs sein wollte. Die Gruppe aus überwiegend 4 Piloten wühlte sich dann mit Messern zwischen den Zähnen, gut funktionierend und mit viel Watt im Gepäck durch das Feld. Bis km 80 war ausschließlich überholen angesagt. Einer aus der Gruppe hatte wirklich ein sehr lautes Pfeifen drauf und sorgte für freie Fahrt, die linke Seite gehörte uns.

Die Beine brannten, die Lunge auch, aber irgendwie hat das auch echt Spaß gemacht. Die heimische Detmolder Rennfraktion nennt das wohl „wemsen“!!

Auf der Strecke wurde die Jagd durch das jubeln der Zuschauer enorm angeheizt. So ging es dann bei starkem Gegenwind immer weiter zügig voran. Leider in der Annahme, dass es ein ruhiges Rennen wird, habe ich Powergels mal eben nicht eingepackt. So mußte ich die letzten 20 km ein wenig Tempo rausnehmen um nicht komplett einzubrechen. Dafür konnte ich die Kulisse in der Innenstadt umso mehr genießen. Was für ein Getöse :-)

Am Schluss stand dann eine Fahrzeit von 2:29 auf dem Tacho und ein guter 40er Schnitt.

Gelernt habe ich: Es muss nicht Startblock A/B sein, auch der Block O bringt Bock!!